Begibt sich der Gast von Assmannshausen (Rüdesheim) aus auf einem der schönsten Wanderwege zu Beginn des Weltkulturerbe Mittelrheintal in Richtung Rüdesheim (Assmannshausen), so kommt er an der Ruine Ehrenfels, inmitten von Weinbergen gelegen, vorbei. Die Burgruine, in den letzten Jahren durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen vor ihrem Verfall gerettet, liegt rund 80 Meter hoch über dem Rheintal. Mit ihrer zweitürmigen Silhouette prägt die ehemalige Burganlage das Landschaftsbild am Felsdurchbruch des Rheins. Nach Erkennung der akuten Einsturzgefahr im Jahre 1986 hat das Land Hessen als Eigentümer umfangreiche Schutz- und Sicherungsmaßnahmen eingeleitet. Heute wird die Ruine von der Stadt Rüdesheim am Rhein verwaltet.
Schriftliche Nachrichten über die Erbauung der Burg gibt es nicht. Die erste bekannte Abbildung stammt aus dem Jahre 1573. Sie zeigt neben dem Mäuseturm und den Zollgebäuden unklar auch die Burg Ehrenfels. Wie die Burgen Sooneck, Gutenfels, Katz und Maus zählt Ehrenfels zu den typischen Anlagen einer Hangburg; sie wurde von der Familie von Bolanden gegründet. Mit Ausnahme der Burg Layen, bei Rümmelsheim (bei Bad Kreuznach) gelegen, ist keine andere Anlage des umfangreichen Burgenbesitzes der von Bolanden im Rheingebiet bekannt, die nicht einem bereits vorhandenen Bauwerk zugrunde gelegen hat.
Ihren geschichtlichen Höhepunkt erhielt die Burg durch den Aufenthalt Rudolf I. von Habsburg (1282 – 1286). Hier saß er zu Gerich ...